BASELWORLD: SPIONE AM WERK

Samstag, September 09, 2017

Die Fälscherindustrie steht in den Startlöchern

Im Rahmen der anstehenden Baselworld, der Weltmesse für die Uhren- und Schmuckbranche, sind auch die Fabriken für Uhrenfälschungen in China in Alarmbereitschaft. Wenn die aktuellen Neuheiten in Basel präsentiert werden, gilt es auch bei den Kopisten, schnell zu sein. Im vergangenen Jahr lagen die ersten Uhren bereits wenige Wochen nach dem Messeende als Plagiat vor. Besonders erstaunlich: Die Tudor Black Bay in Bronze, die erst zur Messe als Original in neuem Gehäusematerial vorgestellt wurde.

Der Hersteller aus der Schweiz nutzt eine Aluminiumbronze für das Gehäuse, das zusätzlich mit einem Boden aus PVD-beschichtetem Edelstahl versehen ist. So werden Irritationen der Haut vermieden.

Innerhalb kürzester Zeit in den wenigen Wochen nach der Messe kamen die ersten Bilder von Prototypen aus den Fälscherfabriken. Zwar hatten die ersten Modelle noch nicht das richtige Mischungsverhältnis der Legierung, doch auch dieser Fehler wurde schnell behoben. Seit dem Sommer letzten Jahres gibt es die Tudor Black Bay Bronze als Nachbau, der es selbst Experten schwer macht, die Fälschung von außen zu erkennen. Erst beim Öffnen des Bodens fällt auf, das statt dem neuen Tudor-Manufakturwerk lediglich ein Nachbau des ETA 2824-2 zum Einsatz kommt. Auch die Omega Seamaster 300 wurde innerhalb kürzester Zeit nach Ihrer Präsentation als Fälschung vorgestellt. Das Manufaktur-Werk mit Coaxialhemmung ist ebenfalls an Bord – so scheint es zumindest. Tatsächlich haben die chinesischen Fälscher eine komplette Werkansicht als Kalotte gestaltet, mit Schraubenköpfen, Rubinen und Schliffdekor. Diese Kalotte wird über ein einfaches Basiswerk – das Miyota 8215 – gestülpt und von der Zifferblattseite mit Briden verschraubt. Der Rotor verfügt über ein tiefes Lager, um den Höhenunterschied zwischen dem 8215 und der Dekoration auszugleichen. Die originale Unruh des Miyota-Werks scheint noch durch, um einen realistischen Eindruck zu erzeugen. Und tatsächlich, auf den ersten Blick sieht das Uhrwerk – bzw. dessen Fassade – gut aus. Allerdings ist weder die Ganggenauigkeit, noch das Verhalten des Uhrwerkes auf dem Niveau einer echten Omega. Neben der unterschiedlichen Frequenz des Werkes fällt ein Merkmal des Miyota-Werkes ins Auge: Der Sekundenzeiger macht aufgrund der indirekt angetriebenen Sekunde unregelmäßige Sprünge bzw. stottert. Und so sieht das Uhrwerk unter der Verzierung aus….

Zum 80. Geburtstag der Jaeger-LeCoultre Reverso stellte die Schweizer Manufaktur im Jahr 2011 die Grand Reverso Ultra Thin Tribute to 1931 vor. Die nur 7,2 Millimeter hohe Uhr wurde nach kürzester Zeit ebenso nachgebaut – im Unterschied zum Original allerdings mit einem Quarzwerk.

Während die Uhr also äußerlich sehr präzise dem Original entspricht, liegen die inneren Werte weit dahinter. Dennoch interessant ist die gute Ausführung des komplexen Gehäuses der Reverso. Auch die Perlierung auf der inneren Seite des Unterbodens wurde gut getroffen. Am Ende scheitert es aber manchmal an den richtigen Sprachen: Während das Original auf dem Boden die Gravur „3bar“ für die Wasserdichte trägt, ist die Fälschung „3bsr“ dicht. Manchmal ist der Unterschied so klein – und dann zum Glück so eindeutig.Wer sich in den gängigen Internetforen über Armbanduhren tummelt, kennt die Marke Parnis bereits seit einiger Zeit. Lange galten die Uhren als Geheimtipp, schnell wurden Beiträge über den Hersteller jedoch unterbunden. Der Grund lag auf der Hand: Zahlreiche Modelle waren als Hommage an ein Original gestaltet – und damit, wenn auch ohne Schriftzug eines Herstellers wie Rolex, nah an einem Plagiat.

Das soll sich mit den neuen Evolution-Modellen gründlich ändern, sagt der Deutschland-Importeur von Parnis, Watchner aus Köln. Das Design der Uhren stammt aus Deutschland, ebenso die Vorgaben an die Qualität von Gehäusen und Bändern sowie allen anderen Bauteilen. Drei Testuhren konnten zeigen, was diese Evolution hervorgebracht hat.

Alle drei Modelle kosten weniger als 200 Euro und bieten ähnliche „hard facts“:

Das Gehäuse wurde für die Modellreihe entwickelt und ist gefällig. Lünette und Boden sind 12-eckig gestaltet, der verglaste Schraubboden ist dabei dicht bis 10 Bar Wasserdruck. Auch die Krone ist verschraubt, in handlicher Größe und durch die Riffelung ideal zu verwenden. Die Gewinde von Boden und Krone sind sauber gefertigt und daher nicht nur gut zu bedienen, sondern auch langfristig stabil. Bei allen drei Uhren sind die Deckgläser aus künstlichem Saphir sauber eingepresst, auch die Bodengläser sitzen sicher in ihrer Dichtung. Das gesamte Gehäuse ist sauber gefertigt, weder stören Grate, noch scharfe Kanten. Auch die Politur ist makellos, selbst an neuralgischen Stellen wie zwischen den Bandanstößen. Markant ist auch das Zifferblattdesign. Auf den ersten Blick kommt es bekannt vor – die Marke Panerai stand zumindest mit einer Idee Pate: Das Sandwich-Dial. Hierbei sind die Indices ausgefräst, und die Leuchtmasse liegt auf einer unteren Ebene. Das verleiht dem Blatt nicht nur Tiefe, sondern macht auch einen ordentlichen Auftrag des Leuchtmittels möglich. Das beweisen alle drei Uhren in der Nacht: Es strahlt. Bei zwei der Uhren – den beiden Automatik-Modellen – leuchtet sogar der Schriftzug des Herstellers.

Das klassischste der drei Modelle (Ref. 2120 – 189,95 Euro) verfügt über Handaufzug, zum Einsatz kommt das SeaGull ST 36. Das Uhrwerk ist eine Kopie des Unitas 6497 und gilt als eines der besten Kaliber aus China. Und tatsächlich, auf der Zeitwaage bei der Gangprüfung in verschiedenen Lagen zeigt das SeaGull hervorragende Werte. Weder in den liegenden, noch in den hängenden Lagen weicht das Werk mehr als sieben Sekunden auf 24 Stunden ab, bei Vollaufzug beträgt die Amplitude gar 300 Grad und die Abweichung nur knapp drei Sekunden. Das ist ein sehr guter Wert. Einziger Wermutstropfen ist beim Blick durch den Boden die Verzierung. Zwar ist das SeaGull-Kaliber mittlerweile auch mit echtem Genfer Streifen-Schliff zu haben, in dieser Uhr kommt jedoch noch die Version mit aufgeprägtem Schliffdekor zum Einsatz. Dafür ist das Lederband weich, riecht nach Leder und ist nach kurzem Eintragen sehr angenehm am Arm

Das gilt auch für die rosévergoldete Uhr mit PVD-schwarzem Lünettenring, das Modell Evolution 2131 (199,95 Euro). Das Modell in Roséplattierung (PVD) kommt an einem Lederband in Sattelbraun, auch hier ist der Tragekomfort sehr gut. In diesem Modell kommt ein SeaGull ST 25 mit automatischem Aufzug zum Einsatz, das neben der kleinen Sekunde auf neun Uhr auch das Datum zeigt. Als besonderes Detail zeigt eine Gangreserveanzeige im unteren Zifferblattbereich die verbliebene Restlaufzeit an. Neben der vollen Leuchtausstattung, die auch die Gangreserve umfasst, gefallen auch Details wie die schwarze Datumsscheibe. Auch hier gilt: Zifferblatt, Zeigersatz und auch das Werk sind gut verarbeitet. Das ST 25 trägt sogar echte Schliffe, ein großzügiger Perlschliff veredelt das Uhrwerk. Das Uhrwerk läuft auf der Zeitwaage minimal schlechter als das Handaufzugwerk: Mit durchschnittlich + 15 Sekunden könnte die Regulierung besser sein, zudem ist der Abfallfehler mit 0,4 ms relativ hoch. Die Maßnahme einer Gangkorrektur nach der Eintragezeit von vier Wochen ist natürlich gegeben, zumal der deutsche Parnis-Importeur Watchner auch zwei Jahre Gewährleistung mit einem eigenen Service bietet.

Komplett in schwarzem PVD kommt die GMT-Variante daher, zum Preis von 199,95 Euro. Auch hier ist das Gehäuse gut verarbeitet, die Lünette glänzend und der Korpus ist satiniert bzw. matt beschichtet. Neben dem Datum und der kleinen Sekunde verfügt das verbaute SeaGull ST 25 über die Anzeige einer zweiten Zeitzone bzw. eine 24-Stunden-Anzeige. Diese lässt sich in Stundenschritten verstellen und arbeitet präzise. Zum genauen Einstellen der Uhrzeit stoppt die Unruhe beim Ziehen der Krone. Eine manuelle Korrektur der Uhrzeit ist indes nicht häufig nötig: Auf der zeitwaage liegen die Gangwerte zwischen + 5 Sekunden/24h und + 11 Sekunden/24h, je nach Lage. Am Arm entwickelt die Uhr einen konstanten Vorgang von 9 Sekunden/Tag.

Alle drei Uhren haben noch zwei weitere Details gemeinsam: Beim Entfernen des Gehäusebodens kommt ein sorgfältig verschraubter Metallring als Werkhalter zum Vorschein. Plastik sucht man hier vergebens – ein wertiges Detail, das bei diesem Preis nicht unbedingt zu erwarten ist. Für Uhrenträger, die gerne ihre Bänder wechseln: Die Bandstege sind solide verschraubt. Mit dem richtigen Schraubendreher ist das kein Problem, Grobmotoriker kommen sicher besser mit Federstegen zurecht.

Fazit: Erstaunlich viel Uhr für das Geld. Saphirglas, das Gehäuse aus sehr sauber verarbeitetem Edelstahl und dazu absolut alltagstaugliche Gangwerte. Nicht zu vergessen sei die sehr gute Ablesbarkeit am Tag und auch in der Nacht und die hochwertigen Armbänder, die wirklich zu gefallen wissen und auch an wesentlich teureren Uhren nicht besser sind. Parnis hat damit den Schritt von den Look-a-Likes hin zu eigenständigen Uhren geschafft, die mehr Wert sind als nur einen Blick.

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LEBOIS & CO ZUM DRITTEN

Samstag, September 09, 2017

Mit der dritten Re-Launch-Edition setzt Lebois & Co ein Zeichen: Neben dem erstmals verwendeten Glasboden ist auch erstmals ein komplett verziertes Werk im Einsatz. Genfer Streifen zieren das Sellita SW200-1, ebenso wie Perlierungen und gebläute Schrauben. Das Uhrwerk mit schöner Optik wird auch bestens reguliert – in 5 Positionen und einer Genauigkeit von +/-4 Sekunden am Tag.

Damit sind die wenigen kritischen Punkte der ersten Re-Launch-Edition im Watchthusiast-Test behoben – eine Entwicklung, die für den Hersteller und langfristige Absichten spricht.

Die Uhr ist wie auch die beiden vorigen Editionen auf 100 Stück limitiert, der Preis während der Kickstarter-Kampagne beträgt 975 Euro. Das ist – inklusive zweier Lederbänder aus Büffelleder – ein hervorragender Preis für die gebotene Leistung.

Nach der Kickstarter-Kampagne soll der Preis 1.800 Euro betragen. Wer mit kickstartern will, kann das hier tun. Es gibt bereits eine Vielzahl von Unterstützern, was ebenso für die erfolgreiche Wiedergeburt von Lebois & Co spricht.Die Marke: Gorilla. Der Name: Fastback. Die Tierwelt und eine Reminiszenz an den Ford Mustang Fastback der 1960er Jahre geben der Uhr den ungewöhnlichen Namen, und beim Anblick verliert man sich schnell in den verschiedenen Formen und Materialien der Gorilla Fastback. Schwarz und rot dominieren das Gehäuse, das Zifferblatt bringt noch weiße Nuancen dazu. Die Sportlichkeit steht im Vordergrund des innovativen Zeitmessers.

Zunächst ein Blick auf die Werkstoffe: Die Uhr trägt eine Lünette aus Keramik, darunter findet sich eine rot eloxierte Lage Aluminium – der Rennstreifen. Der größte sichtbare Teil des Gehäuses besteht aus Carbon. Der Uhrenboden ist mit vier Schrauben befestigt und wurde aus Titan gefertigt, ebenso wie die verschraubte Krone. Deren Form erinnert an einen Läufer aus einem Wankelmotor und setzt das technische Thema fort. Beim Zerlegen des Gehäuses fällt auf, dass eine Gehäuseschale aus Titan in die Carbonhülle eingesetzt ist. Verschraubt mit dem Boden entsteht so eine sichere Kapsel, die bis 100 Meter wasserdicht ist. Zwei O-Ringe dichten den Boden zum Gehäuse ab – solide und sehr sauber gefertigt.

Design: Ein Hauch Audemars Piguet

Das Zifferblatt trägt Ziffern, die an den Tachometer eines klassischen Mustang erinnern. Eine Datumsanzeige gibt es nicht, jedoch eine Stundenscheibe statt eines Zeigers. Mit drei unterschiedlichen Feldern ist das Ablesen der Stunde einfach, dennoch wird mit der durchbrochenen Scheibe etwas fürs Auge geboten. Der Minutenzeiger ist rot, der Sekundenzeiger schwarz mit weißer Leuchtspitze. Auffallend: Die ideale Länge der Zeiger, die genau bis an die Minuterie bzw. Sekundenskala reichen und das Ablesen zur Freude machen. Auch im Dunkeln, denn die opulente Leuchtausstattung macht das Ablesen einfach. Das entspiegelte Saphirglas verleiht dem Zifferblatt Tiefe und Glanz, ein hochwertiges Detail der Fastback.

Das Design hat Octavio Garcia zu verantworten, der bis 2015 für Audemars Piguet gearbeitet hat und dort zuletzt Chief Artistic Officer war. Die Ähnlichkeiten wie die Gehäusekonstruktion kommen daher nicht von ungefähr, ebensowenig die gelungene Gratwanderung zwischen einer Tonneauform des Gehäuses und eines runden Zifferblattes.

Wer auf der Uhr den Vermerk einer Schweizer Herkunft sucht, wird indes enttäuscht. Die beiden Macher von Gorilla, Octavio Garcia und Lukas Gopp, legen höchsten Wert darauf, eine exklusive Uhr zu einem nicht exklusiven Preis zu machen. Damit wird nur die Auflage zum einschränkenden Merkmal, nicht aber der Preis. Unter 1.000 Euro kostet die Uhr – ab Lager in der Schweiz genau 790 Euro inklusive Versand. Hinzu kommt der lokale Steuersatz für die Einfuhr, in Deutschland also 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer.

Das Uhrwerk stammt bei diesem schmalen Budget nicht aus der Schweiz. Die beiden Gründer entschieden sich für das Miyota 8215, ein Automatik-Arbeitspferd, dessen Konstruktion in das Jahr 1977 zurückgeht. Mit 11½ Linien und einer Höhe von 5,3 Millimetern passt das Uhrwerk sehr gut in den metallenen Werkhaltering.

21 Lagersteine sorgen für reibungslosen Lauf, während der Sekundenzeiger klar zeigt, das dieses Werk kein Schnellschwinger mit 28.800 A/h wie ein ETA 2824-2 ist. Bei den 21.600 A/h des 8215 zeigen sich die Sprünge eher. Die Gangreserve von 42 Stunden wird problemlos erreicht. Miyota gibt selber eine Genauigkeit von – 20 bis + 40 Sekunden / Tag an, das unterschreitet die Gorilla Fastback locker. Das Werk läuft auf der Zeitwaage mit + 5 Sekunden / 24h, ein sehr guter Wert.

Auch am Arm werden Werte von stets weniger als zehn Sekunden Vorgang am Tag erreicht. Das ist absolut alltagstauglich, wie es sich für einen Fastback gehört! Die bescheidene Optik des Uhrwerks wird unter einem massiven Titanboden verborgen – schließlich fährt man den Ford Mustang auch nicht mit offener Motorhaube. Abgesehen davon erreicht das Miyota 8215 lange Serviceintervalle und kann weltweit von einem Uhrmacher repariert, überholt oder ausgetauscht werden.

Zum Lieferumfang der auf 500 Stück limitierten Uhr gehören zwei Armbänder, eines aus Silikon, und ein Lederband. Beide tragen ein sportliches Lochmuster, am komfortabelsten trägt sich die Fastback an Leder. Die Armbandschließe besteht aus Titan mit Muster außen und einer Logogravur innen.

Carbon und Keramik bei der Audemars Piguet Bumble Bee. Das Preisschild: fünfstellig. © Antiquorum

Es gibt etliche Uhren aus Carbon oder Keramik – neben Marken wie Hublot bietet auch Audemars Piguet mit einigen Modellen der Offshore-Kollektion solche Werkstoffe an. Allerdings mit einem Preisschild, das stets fünfstellig ausfällt. Die Gorilla Fastback bietet eine enorme Exklusivität durch das Design und die Werkstoffe, und das zu einem Preis, der ansonsten nur Zugang zu wenig exklusiver Ware der üblichen Swatchgroup-Marken gibt. Der Materialmix ist stets ein Gesprächsthema unter Männern und zieht die Blicke auf sich. Carbon und Titan machen die Uhr zudem extrem leicht, was dem Tragekomfort gut tut. Trotz der Gehäusegröße ist die Gorilla Fastback kaum am Arm zu spüren. Aktuell sind die Uhren über den Webshop von Gorilla zu kaufen – wem das Design gefällt, braucht sich über Technik und Verarbeitung absolut keine Gedanken machen und kann zugreifen!

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TEST: RAOUL U. BRAUN VON 1-2-3.TV

Samstag, September 09, 2017

Schon lange hat sich 1.2.3.tv einen Namen als Konzessionär zahlreicher absolut unbekannter Uhrenmarken gemacht. Ein der Ältesten darunter ist Raoul U. Braun. Die Homepage von Raoul U. Braun macht Lust auf mehr:

Die Liebe zur Uhrmacherei liegt bei Raoul.U. Braun in der Familie. Inspiriert wurde der Gründer und Inhaber durch einen seiner Vorfahren, der bereits im späten 18. Jahrhundert im Odenwald die Uhrmacherkunst bereicherte und dazu beitrug, dass die deutsche Uhrmacherei sich auch im Weltmaßstab nicht hinter den Schweizer Nobelmarken verstecken muß.

Die Raoul U. Braun RUB 05-0282 verfügt über ein mehrschichtiges Zifferblatt mit intensivem Einblick in das Uhrwerk. Und das ist ausgestattet mit zwei Unruhen, die beim Betrieb für eine besondere Genauigkeit sorgen sollen. Aktuell kostet diese Uhr in vergoldeter Version auf der Website des Teleshopping-Senders 131,18 Euro als Angebot, statt der Preisempfehlung von 174,90 Euro. Ein Schnäppchen?

Deutsche Uhrmacherei ist hier allerdings keine zu finden – die Uhr wird in einer der großen OEM-Fabriken in China gefertigt. Hier kann der Kunde aus dem Katalog auswählen, die Uhren werden dann mit dem gewünschten Markennamen versehen. Das hochindustriell gefertigte Uhrwerk „Made in China“ stammt aus der Shanghai Watch Factory, trägt die Bezeichnung S05 und wird vom Hersteller selbst als „dual imitate tourbillon“ bezeichnet. So ganz will das nicht dazu passen, wie sich Raoul U. Braun in der Selbstdarstellung sieht: „Damit versteht sich die Marke Raoul.U. Braun als Botschafter für Menschen mit ausgeprägtem Sinn für eine wertbeständige Verbindung aus überlieferter Handwerkskunst (…)“ (Zitat Homepage)

Das Werk ist mit Perlschliff verziert, der Rotor mit dem Markennamen graviert. Der Werkhaltering aus Metall wertet die Uhr auf – die chemisch anstatt thermisch gebläuten Schrauben allerdings nicht. © Thomas Gronenthal

Eine Messung der Präzision auf einer elektronischen Zeitwaage ist zunächst nicht möglich. Das Messgerät, das die Geräusche einer mechanischen Hemmung ausliest, wird durch die beiden Unruhen irritiert. Zu einer sauberen Messung der Präzision mit einer elektronischen Zeitwaage muss die linke der beiden sichtbaren Unruhen angehalten werden – denn nur die rechte Unruh ist entscheidend für den Antrieb der Zeiger. Die Uhr läuft also unbeirrt weiter, während das Mikrofon der Zeitwaage das Signal auswertet.

Die Abweichung beträgt fast 40 Sekunden am Tag, der Abfallfehler ist mit 0,5 ms ebenfalls sehr hoch. Hier wurde nur unzureichend reguliert während der Produktion dieses Zeitmessers. In den verschiedenen Lagen – liegend oder hängend – schwankt zudem die Amplitude zwischen 210 und 280 Grad bei Vollaufzug des Werkes. Allerdings gibt selbst die Shanghai Watch Factory eine Toleranz von +/- 45 Sekunden / 24h an – insofern liegt dir Uhr innerhalb der Toleranz nach chinesischem Maßstab….

Die zweite Unruh ist nach weiterer Untersuchung des Uhrwerks reiner Schmuck und absolut überflüssig. Es findet keine Synchronisierung der beiden Unruhen statt – was technisch auch bei diesem Aufbau überhaupt nicht möglich wäre. Echte Luxusmarken wie F.P. Journe verwenden zwei Unruhen zur Synchronisierung des Räderwerkes auf höchste Genauigkeit – bei der Raoul U. Braun dienen die beiden sichtbaren Unruhen nur dem Auge des Betrachters.

Wo viel Schatten ist, findet sich aber auch Licht. Beim Öffnen des verschraubten Glasbodens fällt der solide Werkhaltering aus Metall auf, sowie der Perlschliff auf dem Uhrwerk. Auch ist die Verarbeitung des Gehäuses aus Edelstahl gut, die Wasserdichte wird tatsächlich mit 5 ATM erreicht. Oben und unten wurde ein Mineralglas sauber eingepresst, das Deckglas ist bombiert und wölbt sich über dem Zifferblatt.

Das Gehäuse aus Stahl hat einen Durchmesser von 43 Millimetern bei einer Höhe von 13 Millimetern, am Arm befestigt wird die Uhr mit einem Echtlederband mit aufgeprägtem Kroko-Design. Das Band trägt sich angenehm und ist gut verarbeitet. Die Dornschließe ist ebenso sauber verarbeitet und aus Edelstahl. Beim Gehäuse fallen zwei Details auf: Rundum ist ein Perlschliff aufgebracht, die Krone ist mit einem blauen Schmuckstein verziert.

Nach dem Licht folgt doch wieder Schatten: Das winzige Zifferblatt, auf dem die Zeit abgelesen werden kann, ist goldfarben, während die zwei kurzen silberfarbigen Zeiger für Stunden und Minuten kaum ausreichen, um die Zeit ohne starke Sehhilfe zu erkennen. Die Ablesbarkeit ist schlecht, lediglich der zentral gesetzte und rot gefärbte Sekundenzeiger ist einwandfrei ablesbar.

Im Vergleich zur PortaS Görlitz schneidet die Raoul U. Braun wesentlich besser ab. Gehäuse, Armband und Verarbeitung wie auch die Dekoration des Uhrwerkes sind der Preisklasse angemessen. Dennoch muss man sich die Frage stellen, was eine Uhr mit derart vollmundiger Werbung, einer nutzlosen zweiten Unruh und einer unterirdischen Ablesbarkeit tatsächlich an Nutzwert oder Werterhalt bietet. In einem ähnlichen Preisbereich lassen sich auch mechanische Uhren von Seiko oder Citizen finden, die zwar keine doppelte Unruhe, aber dafür gute Gangwerte und einwandfreie Lesbarkeit bieten – und von bekannten Firmen mit weltweiter Servicestruktur angeboten werden.

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NACH MASS: REVOLO

Samstag, September 09, 2017

In allen Branchen der Luxusgüterindustrie geht der Begriff „Mass Customization“ wie ein Zauberwort umher. Etwas effizient so herzustellen, das es für den Endkunden einzigartig ist, das ist hier das Ziel. Bei Uhren gab es bisher wenige Versuche solcher Plattformen, die sich aber meist auf sehr preiswerte Baukastensysteme mit quarzgetriebenem Werk beschränkten.

Revolo mit Sitz in den Niederlanden bietet hingegen einen Bausatz, an dem jedes Teile einer Uhr vom Kunden bestimmt werden kann. Neben den Gehäuseversionen und unterschiedlichen Zifferblättern können auch Details wie die Zeiger – der für die Sekunde kann separat gewählt werden – aus einem vielfältigen Sortiment ausgesucht werden. Auch für die Uhrenkrone gibt es verschiedene Varianten, ebenso für Armbänder aus Edelstahl oder Leder.

Die größte Besonderheit an dem Revolo-Baukasten kennt nur drei Wahlmöglichkeiten, die aber haben es in sich: Das Uhrwerk. Zur Verfügung stehen hier ein Quarzwerk von Miyota, ein Automatikwerk von Miyota – und ein „Swiss Made“-Kaliber mit automatischem Aufzug. Das STP 1-11 wird von der Fossil-Gruppe montiert und ist ein Klon des ETA 2824-2. Dieses Uhrwerk gilt als eines der robustesten der Schweizer Uhrengeschichte. Die Werkbasis stammt aus den 1970er Jahren, 28.800 A/h sprechen für gute Ganggenauigkeit, die Zugfeder speichert Energie für 40 Stunden. Im Unterschied zum ETA-Kaliber verfügt das STP 1-11 über 26 Lagersteine aus künstlichem Rubin.

Und eben dieses Detail macht den Baukasten von Revolo so spannend: Ein Swiss Made-Uhrwerk in einer Uhr, die komplett durch den Kunden zusammengestellt werden kann. Und wer nun ein exorbitantes Preisschild erwartet – wird enttäuscht sein. Bei der Zusammenstellung einer attraktiven Testuhr fiel zunächst auf, dass die Webseite, auf der die Uhr zusammengestellt, einfach und gut zu benutzen ist. Ähnlich wie ein Konfigurator in der Autowelt verändert sich die abgebildete Uhr analog zur Auswahl der Komponenten. Am Ende steht in diesem Fall eine Stahluhr mit Saphirglas, als Antrieb kommt das STP 1-11 zum Einsatz. Als Armband kommt geöltes Kalbleder mit Dornschließe zum Einsatz. Das Preisschild: 595 Euro. Das ist ein sehr günstiger Preis für eine Uhr, die genau dem Kundenwunsch entspricht. Gegen einen geringen Aufpreis können sowohl der Uhrenboden wie auch die Box mit einer individuellen Gravur versehen werden. Damit kann ein Geschenk ebenso wie eine Uhr für den „Eigenbedarf“ noch einen Schritt weiter individualisiert werden.

So soll sie aussehen!

Aktuell befindet sich die gestaltete Uhr in der Fertigung – sobald sie eingetroffen ist, wird sie sich dem Watchthusiast-Test unterziehen müssen!Bei den Begriffen „Karat“ und einer Herkunft weit jenseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze mag manch einer zunächst an die besungenen sieben Brücken denken, über die Peter Maffay für den westlichen Teil der Republik ging. Hinter dem eisernen Vorhang war dafür die DDR-Band Karat zuständig. Die Version Karat von Nomos ist indes eine Variante der Tangente 33 und macht als Uhr vor allem die Damenwelt froh. Das liegt zunächst am kleinen Durchmesser von 33 Millimetern, und zudem an Zifferblatt und Zeigern, die in goldener Farbe gehalten sind.

Über das Design braucht man kaum ein Wort verlieren – es ist klassisch, folgt den Vorgaben des Bauhaus und damit steht die Funktion im Vordergrund der Gestaltung. Das Gehäuse mit seinen Kanten und Ecken ist hochwertig gefertigt, makellos poliert und zudem noch wertig beim haptischen und optischen Erleben. Auch das Zifferblatt mit dem typischen Zahlenbild ist hochwertig, die goldglänzenden Zeiger verleihen der Uhr einen noblen Touch. Spannend ist der Farbwechsel des Blattes bei unterschiedlicher Beleuchtung. Bei kaltem Licht wirkt die Uhr kühler, bei Sonnenlicht strahlt das Zifferblatt in allen Goldtönen. Die Uhr gewinnt damit ein Detail, das vor allem bei der Damenwelt gut ankommt. Zudem ist die Tangente 33 flach – nur wenige Millimeter beträgt die Höhe des Gehäuses aus Edelstahl. Die Wasserdichte beträgt 3 Atmosphären – geschuldet dem gedrückten Boden und dem täglichen Handaufzug, der eine verschraubte Krone überflüssig macht.

Der Boden wiederum gibt vollen Durchblick auf das verwendete Uhrwerk. Wer genau hinschaut, erkennt noch die Grundarchitektur des ETA-Peseux 7001, das allerdings mittlerweile von Nomos in einer kompletten Manufakturversion gebaut wird und damit längst eine eigene Kalibernummer trägt. Entsprechend trägt das Werk zahlreiche Glashütter Details wie die Dreiviertelplatine, Kron- und Sperrrad mit Schneckenschliff, gebläute Schrauben und das Glashütter Gesperr. Die Unruh ist in einer Incabloc-Stoßsicherung gelagert und wird über eine Triovis-Feinregulierung auf perfekten Gang getrimmt. Und das ist auch gelungen: Die Werte auf der elektronischen Zeitwaage sind sehr gut, die fabrikneue Uhr läuft mit einer Abweichung zwischen plus einer und minus drei Sekunden mit Amplituden von 304 Grad in den Flachlagen und 275 Grad in den hängenden Lagen. Neben der Optik bietet das Werk also auch hervorragende Technik, die sehr gut reguliert wurde.

Ein Kleinod: Das Uhrwerk von Nomos. Das originale Peseux ist nur mehr ein entfernter U(h)rahn. © Thomas Gronenthal

Am Arm befestigt wird die Tangente 33 Karat mit einem Wildlederband. Neben dem Cordovan genannten Pferdeleder verwendet Nomos diese rauhen Bänder an den Uhren und hat damit ein weiteres Markenzeichen entwickelt. Der Uhr steht es gut, und das Leder ist butterweich und bedarf keinerlei Eintragezeit, um sich an die Biegung des Arms zu gewöhnen. Bei einem Preis von 1.600 Euro erhält der Uhrenkäufer hier einen soliden Gegenwert „Made in Germany“, der nicht nur heute, sondern auch noch in Jahren modisch und hochwertig ist

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BASELWORLD 2017: SINN-VOLLE NEUHEIT

Samstag, September 09, 2017

Wie stets hält die Messe in Basel ein Füllhorn von Neuheiten bereit. Zu den Herstellern, bei denen tatsächlich stets sinnvolle Neuheiten vorgestellt werden, zählt der Frankfurter Spezialuhrenproduzent Sinn.

Zuwachs bekommt beispielsweise die erfolgreiche Reihe der Einsatzzeitmesser. Wie der Name sagt, sind diese Uhren immer einem Einsatzzweck gewidmet und werden daher auch mit Praktikern aus einem bestimmten Bereich entwickelt. Der EZM 12 ist für den medizinischen Einsatz in der Luftrettung gedacht und wartet daher mit einigen wohlüberlegten und zudem noch auffälligen Details auf. So zieht der Sekundenzeiger des Automatikwerkes (ETA 2836-2) seine Runden mit vier Rotorblättern. Neben dem optischen Effekt dient dies aber auch einem medizinischen Sinn: Der vierblättrige Zeiger bezieht sich auf eine Puls-Skala, die dem Arzt oder Sanitäter eine schnelle Messung des Pulses eines Patienten ermöglicht. Eine drehbare Innenlünette dient der schnellen Einstellung einer Referenzzeit, beispielsweise beim Abheben des Helikopters. Ziel ist das schnelle Erreichen des Patienten, je nach Erkrankung entscheiden Sekunden und Minuten über das weitere Wohlergehen.

Auch Hygiene steht bei medizinischem Personal ganz oben. Das Gehäuse aus tegimentiertem Edelstahl ist daher zum einen rund wie ein Kieselstein – keine Kante, keine Ecke kann die Sicherheit von Handschuhen gefährden, ein Riss durch die Uhr ist nicht möglich. Der Boden ist, typisch für Sinn, verschraubt. Allerdings gibt es keine Ausschnitte für ein Bodenöffnungswerkzeug, der massive Stahldeckel ist glatt. Mit speziellen Unterdrucköffnern kann er dennoch problemlos geöffnet werden, die Reinigung indes ist einfach, da keine Partikel in den Ausschnitten für herkömmliche Öffner verbleiben. Die Lünette lässt sich leicht mit einem mitgelieferten „EinsatzzeitMESSER“ aus der Solinger Manufaktur Böker abheben, um die üblichen schmutzempfindlichen Stellen darunter zu reinigen. Weitere Details machen das Messer zudem auch im Einsatz praktisch: Vom Gurtschneider bis zum Nothammer für Fensterscheiben macht das Messer seinem Namen alle Ehre.

Sinn-typische Details wie Unterdrucksicherheit, eine Wasserdichte von 20 bar, entspiegeltes Saphirglas und eine konkurrenzlose Leuchtausstattung sind selbstverständlich.

Der glatte Boden und das besondere Bandsystem, das ohne Demontage der Federstege auskommt. © Thomas Gronenthal

Eine meisterhafte Entwicklung ist allerdings das Silikonband. Die Enden sind offen und mit einer in das Silikon eingebetteten, unsichtbaren Stahlklammer gesichert. Durch die verdeckten Bandanstöße kann das Band einfach eingehängt werden und sitzt sicher und unverlierbar am Gehäuse. Die hochwertige Faltschließe ist bekannt und verfügt über eine zusätzliche Verlängerung, wenn die Uhr zum Beispiel über dem Overall getragen werden soll.

Der EZM 12 kostet 3.250 Euro mit Messer – kein abgehobener Preis für eine Uhr, die in der Luftrettung geboren wurde.Über 80 Uhrenexperten aus aller Welt sind Teil der Jury der Watchstars-Awards, darunter auch „Watchthusiast“ Thomas Gronenthal. Im Laufe des Jahres 2016 nominierte die Jury zunächst die besonders gelungenen Uhren in insgesamt fünf Kategorien.

In einem zweiten Schritt wählte die Jury dann aus den zehn beliebtesten Modellen pro Kategorie ihren Favoriten. In der Kategorie Classic Stars würdigt die Watchstars-Jury Dreizeigeruhren und bei den New Stars Uhren neuer Marken oder solche, die durch ein neuartiges Design oder ihre Technik überzeugen.

Die Royal Oak Concept Supersonnerie von Audemars Piguet gewann den Watchstar Award in der Kategorie „Technical Star“.

Jede der nominierten Zeitmesser in der Kategorie Technical Stars wiederum verfügt über mindestens eine große oder kleine Komplikation. Bei den Design Stars treten Modelle gegeneinander an, die mit ihrem stimmigen und teilweise außergewöhnlichen Design die Watchstars-Jury überzeugen konnten. Und in der fünften Kategorie Stars for a Lifetime können Jurymitglieder Ikonen der Uhrenwelt ernennen. Nun stehen die fünf Watchstars 2017 fest. Die offizielle Verleihung der Watchstars Awards fand im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz auf der Baselworld 2017 statt.

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TEST: REVOLO NACH MASS

Samstag, September 09, 2017

Ein Traum für Uhrenliebhaber: Eine Uhr ganz nach dem eigenen Geschmack, selbst entworfen aus vielerlei möglichen Kombinationen. Und gebaut per Hand von Uhrmachern in einem Atelier. Der Traum ist Wirklichkeit – Revolo heißt die Uhrenmarke aus den Niederlanden, die mit mehr als 100 Millionen Möglichkeiten für individualisierte Uhren wirbt. Vor einigen Wochen wurde aus dem Online-Baukasten unter www.revolo-watches.com die einzigartige Watchthusiast-Uhr zusammengestellt – und nicht einmal zehn Tage später war das Ergebnis schon im Zustellfahrzeug von UPS.

Erster Eindruck: Passt.

Die Uhr, die in der überaus wertigen Box steckt, entspricht voll dem Design, das aus dem einfach zu nutzenden Online-Baukasten vor wenigen Tagen entstanden ist. Neben dem blauen Zifferblatt mit Strahlenschliff hat die Uhr Schwertzeiger und einen Sekundenzeiger mit Leuchtpunkt. Als Uhrwerk kommt das gewünschte Kaliber STP 1-11 zum Einsatz, ein Automatikwerk mit 26 Lagersteinen, 28.800 A/h und 42 Stunden Gangreserve. Optisch ähnelt es verdächtig dem ETA 2824-2. Tatsächlich handelt es sich um einen Klon des aus dem Patentschutz gelaufenen ETA-Kalibers und wird in der Schweiz endmontiert. Die Basis ist das bereits ab Werk gute SeaGull ST 2100, das in China gefertigt wird. In der Schweiz erfolgt die Endmontage inklusive dem Austausch einiger Teile wie der Spirale, Stoßsicherung und Zugfeder gegen Schweizer Bauteile.

Vor der Gangprüfung kommt allerdings zunächst der Test des Gehäuses. Es besteht aus Edelstahl 316 L, der Korpus ist mattiert und die Lünette sowie der Boden poliert. Die Fertigung ist sorgfältig, das Finish auch an verdeckten Stellen wie zwischen den Bandanstößen ist hochwertig. Das Deckglas oben ist ein flaches Saphirglas, unten kommt ein Mineralglas zum Einsatz.

Die Uhr ist bis 100 Meter wasserdicht, dazu trägt die Krone einen kräftigen O-Ring innerhalb des Tubus. Auch das Bodengewinde ist tadellos geschnitten und sorgt für eine satte Verschraubung der Uhr. Bei einer näheren Betrachtung des Zifferblattes fällt eine Besonderheit auf: Ein eingelegter Distanzring zwischen Blatt und Innenrand der Lünette sorgt für den richtigen Abstand, den die Kronenwelle des STP 1-11 benötigt. Da die Uhr ein Baukastensystem ist, müssen die Gehäuse für alle drei wählbaren Werke (Quarz, Miyota-Automatik und STP 1-11) angepasst werden. Mit dem Adapterring ist diese Aufgabe unauffällig und gut gelöst, zumal die Montage sauber und gut erfolgte. Das Zifferblatt selber ist sorgfältig lackiert und mit dem Revolo-Schriftzug versehen, bei sechs Uhr findet sich ein Hinweis auf „Custom Made“. Zeiger und Indexe sind mit Leuchtmasse versehen, die im Dunkeln für sicheres Ablesen sorgt.

Natürlich erfindet auch Revolo die Uhr nicht neu. Die einzelnen Designs sind durchaus bekannt: Das Datumsfenster mit drei sichtbaren Ziffern und einem roten Pfeil ist auch bei IWC zu finden, die Schwertzeiger für Stunde und Minute sind in Anlehnung an die Omega Seamaster gestaltet, der Sekundenzeiger könnte von einer Rolex Yachtmaster stammen. Aber in Summe – und darauf kommt es an – ist die Revolo ein uniques und schönes Stück Uhr, das sich so individuell wie des Trägers Geschmack designen lässt. Die Leistung

Die Revolo läuft im Tragetest mit leichtem Vorlauf. Das bestätigt die Messung auf der Zeitwaage, bei der das Uhrwerk knapp sieben Sekunden / 24 Stunden vorgeht, die Amplitude beträgt 280 Grad bei Vollaufzug. Der Abfallfehler von 0,3 ms hätte ab Werk besser reguliert sein können, ist aber dennoch voll akzeptabel. Zumal das Werk auch optisch noch eine Augenweide ist. Neben dem Rotor mit Genfer Streifenschliff tragen alle Brücken und Kloben eine Perlierung. Insgesamt ist das Werk gut verarbeitet und sollte für einen Zeitraum zwischen fünf und zehn Jahren seinen Dienst ohne Service leisten. Feines Detail am Rande: Zur Befestigung des Werkes im Gehäuse kommt ein massiver, mit Briden verschraubter Metallring zum Einsatz. Das ist hochwertig.

An den Arm kommt die Uhr mit einem Band aus Sattelleder, versehen mit einer Dornschließe von Revolo. Zur Wahl hätte auch eine Faltschließe gestanden – doch der Komfort der Dornschließe ist ebenso hervorragend wie der des Bandes. Das Leder ist weich, bedarf keinerlei Eintragezeit, sondern schmiegt sich sofort um den Arm. Für Menschen, die gerne das Uhrband der Laune anpassen: Die Stege zur Bandbefestigung sind ein Schnellwechselsystem und lassen sich in wenigen Sekunden ohne Werkzeug abehmen.

Preis-Leistung Das Watchthusiast-Fazit

Unerwähnt blieb bisher der Preis für diese einmalige Uhr. Und das mit gutem Grund – denn es scheint schwer möglich, eine so gute Uhr für 595 Euro bauen zu können. Immerhin wird die Uhr auf Bestellung per Hand zusammengefügt. In Anbetracht dessen, und der Qualität der einzelnen Bauteile, ist der Preis sehr günstig. Auch in den unsichtbaren Details erfüllt die Revolo hohe Ansprüche, ohne damit anzugeben. Und wer kann sich sonst schon damit rühmen, eine Uhr selber aus einem riesigen Baukasten entworfen zu haben? Insofern passt auch der Name: Revolo – eine kleine Revolution im Uhrenmarkt. Und tatsächlich das erste Customizing-Werkzeug in der Uhrenwelt, das mehr als eine modische Quarzuhr bietet. Wer selber ein wenig mit dem Design spielen mag, kann das im Online-Konfigurator von Revolo machen. Viel Spaß!

P.S.: Die Basisvariante mit dem Swiss Made-Quarzwerk Ronda 515 ist schon für 250 Euro zu haben!

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ROLLTREPPE ABWÄRTS: CHRONOSWISS

Samstag, September 09, 2017

Was waren das für Zeiten damals…. Gerd-Rüdiger Lang, Legende in der Uhrenbranche und Gründer von Cronoswiss, lächelt leicht in die Kamera und sagt: Ich habe einen Tick. Dabei zeigt er seine Uhren, die klar als Chronoswiss erkennbar sind, Menschen mit Kultur ansprechen und damit vielleicht nicht Uhren für jedermann sind.

Später erfolgt der Verkauf der Marke, die sich nicht nur in Oldtimerkreisen großer Beliebtheit erfreute, an die Schweizer Familie Ebstein. Und seitdem ist Chronoswiss im ständigen Wandel verhaftet, ein wenig erinnert das Gebaren an die steten Wechsel in der italienischen Regierung. Und tatsächlich, zur Baselworld in diesem Jahr wird auch ein Stück Bunga-Bunga präsentiert: Die Playboy-Uhr.

Der ein oder andere Kenner der Materie wird noch die von Time Force produzierten Billig-Quarzer kennen, die den Namen Playboy trugen. Letztlich passten diese ideal zur Kernmarke des Möpse-Magazins – mehr Schein als Sein. Aber Chronoswiss? Eine Automatic in schwarzer Beschichtung, auf dem Zifferblatt der Schriftzug des für seine redaktionellen Beiträge erhabenen Magazins. Die Rückseite ziert jeweils ein Playmate aus einem der 45 Jahrgänge, die das Busen-Blatt schon auf dem deutschen Markt aktiv ist. Damit ist ein weiteres Argument für den Werterhalt gegeben: Es wird nur 45 Uhren geben, jede mit einem anderen Konterfei.

Die Grafik auf dem verglasten Gehäuseboden hat einen enormen Vorteil: Dahinter kann sich das ETA 2824-2 verstecken, das via Modul zum Regulator wird. Zumindest ein klassisches Chronoswiss-Element. Aber am Rande bemerkt – bei einer Uhr wie dieser das „Stangenwerk“ schlechthin zu verwenden spricht in diesem Fall nicht für den Jubilar. 4.500 Euro soll der Zeitmesser kosten.

Die Preise für gebrauchte Chronoswiss-Uhren spiegeln den Verfall ein wenig wieder. Die Preise auf den gängigen Kaufportalen wie eBay oder Chrono24 zeigen, das eine Chronoswiss aus jeder Zeit unter der Neuausrichtung einer Marke leidet. Sicher verständlich ist das Bedürfnis, neue Käuferschichten zu erschliessen. Aber dazu sämtliches über Bord zu werfen, was einmal Teil der Markenidentität und des Selbstverständnisses war, ist zweifelhaft…..

Aber halt: Bei einer Uhr wie der Playboy-Schönheit kann zumindest ein Markenkern doch noch Bestätigung finden: Dafür braucht es einen Tick.Mein persönliches und professionelles Verhältnis zu Uhren aus dem Teleshopping ist gespalten. Bei allem Unterhaltungswert, den die Sendungen meist haben, sind die Uhren den Kaufpreis – selbst mit allen Anpreisungen und fallenden Preisen à la 1.2.3.tv – kaum wert. Umso überraschter war ich über das Angebot der Marke Constantin Weisz, eine Uhr der über den Sender QVC vertriebenen Marke zu testen.

Die Marke zählt zu den Ältesten im Teleshopping und ist seit mehr als zehn Jahren aktiv. Mit besonderen Editionen mit seltenen, mechanischen Vintage-Uhrwerken aus der Schweiz oder Zifferblättern aus Oldtimerteilen hat die Marke in der Vergangenheit bereits gezeigt, das dahinter die Leidenschaft für schöne Uhren und nicht nur schnöden Umsatz steht.

Die Testuhr ist optisch ein Klassiker – eine Bullhead, angelehnt an das Design von Seiko aus den 1970er Jahren. Damals sollten die oben liegenden Drücker und die Krone an Stoppuhren aus dem Sport erinnern, die Optik wiederum gab den Uhren den Namen Bullhead.

Retro ist immer noch in – neben Omega haben auch viele anderen Marken erst auf der Baselworld gezeigt, das der Trend noch voll lebendig ist. Diese Uhr zitiert zudem das Vorbild sehr detailliert. Auf den ersten Blick ist damit sichtbar, das diese Uhr keine der üblichen Baukastenmodelle ist, das so oder ähnlich auch mit zahlreichen anderen Markennamen zu bekommen ist. Tatsächlich wurde die Uhr auch in Deutschland endmontiert und darf daher das „Made in Germany“ auf dem Zifferblatt tragen. Zunächst die technischen Daten

Hinzu kommt eine Limitierung auf 199 Stück – die Uhren sind eigens einzeln nummeriert. Auf den ersten Blick machen Gehäuse und Armband einen soliden Eindruck. Das Gehäuse ist sorgfältig poliert, am unteren Bandanstoß findet sich ein Strahlenschliff im Edelstahl. Boden- und Deckglas wurden sauber eingepasst, beim Deckglas weiß vor allem die polierte Fase und die leichte Wölbung zu gefallen. Das Armband besteht ebenfalls aus massiven Edelstahlgliedern, die gebürstet und poliert sind. Auch hier folgt Constantin Weisz dem Vorbild aus den 1970er Jahren präzise. Die damalige einfache Blechfaltschließe ist allerdings einer wertigen und satt schließenden Drückerfaltschließe gewichen. Insgesamt gibt es kaum Kritik anzubringen – lediglich bei der Bearbeitung der Kanten hätte noch etwas Sorgfalt aufgewendet werden können.

Das Zifferblatt gehört zu den Schmankerln der Uhr. Es besteht aus zwei Lagen, die weißen Totalisatoren sind dadurch vertieft abgesetzt. Die obere Lage ist mit Sonnenschliff versehen und in Blau lackiert – gut verarbeitet und im Sonnenschein ein Genuss. Die aufgesetzten Index-Blöcken sind mit einem roten Lackakzent versehen: Zudem leuchten Indexe und Zeiger nach, zum ablesen der Zeit in der Dunkelheit ist es absolut ausreichend. Die Zeiger hätten allesamt einen halben Millimeter länger ausfallen können. Die Lünette trägt eine Einlage aus Aluminium mit einer Tachymeter-Skala. Als Uhrwerk verwendet Constantin Weisz ein SeaGull ST1940. Es basiert auf dem SeaGull ST 19, einem Handaufzug-Werk mit Schaltradchronograph. Wer das Werk kennt, weiß auch um seine Ahnen: In den 1960er Jahren verkaufte die Schweizer Venus, eine Werkefabrik, die Pläne und Anlagen für ein Uhrwerk nach China. Dort wurde aus dem Venus 175 zunächst das SeaGull ST3, und nach einer großangelegten Modernisierung das ST 19. Mittlerweiler ergänzt mit dem ST 1940 eine Variante mit automatischem Aufzug die Werkefamilie. Es gehört zu den besten und auch teuersten Werken chinesischer Fertigung und wird dementsprechend selten nur verbaut. Und tatsächlich, auf der elektronischen Zeitwaage zur Messung der Ganggenauigkeit schlägt sich das Uhrwerk sauber. Es weicht zwischen + 6 und + 9 Sekunden Vorgang am Tag ab, die Amplitude bei Vollaufzug liegt bei 310 Grad. Der Abfallfehler ist mit 0,2 ms ebenfalls gut reguliert. Das Uhrwerk ist zudem verziert – der Rotor trägt eine Perlierung, verschiedene Brücken und Kloben einen Streifenschliff. Die Schraubenköpfe wurden gebläut – allerdings nicht thermisch. Im Gehäuse befestigt ist das Uhrwerk mit einem massiven Werkhaltering aus Metall.

Echte Freude kommt bei der Nutzung des Chronographen auf: Nicht nur bleiben die Gangwerte stabil gut bei eingeschaltetem Stoppwerk, sondern alleine die Betätigung der Drücker macht Freude. Knackig und präzise rasten sie, das kann auch ein Valjoux 7750 nicht besser. Start, Stopp und Nullstellung arbeiten einwandfrei, ebenso der Handaufzug sowie die Zeigerstellung über die nicht verschraubte Krone.

Die Preisempfehlung für die Constantin Weisz Referenz 16S016CW beträgt 399 Euro. Dafür bekommt der Kunde eine Menge Uhr in ungewöhnlicher Form, die nicht der durchschnittlichen Teleshopping-Ware entspricht. Massiver Edelstahl, ein entspiegeltes Saphirglas, ein hochwertiges SeaGull-Automatikwerk mit seltener Schaltradsteuerung für die Chronographenfunktionen und dazu ein Design, das extrem selten zu finden ist. Nicht nur das Gehäuse im Bullhead-Design, auch das Armband im sogenannten Fishbone-Design der Seiko-Chronographen der 70er machen die Uhr sportlich und edel. Eine Daniel Wellington, komplett in China gefertigt und mit billigstem Quarzwerk, kostet knapp 200 Euro. Oder eine Ingersoll Wells Fargo, die ebenfalls das SeaGull ST 19 als Werk nutzt – aber nicht in Deutschland montiert wird und dennoch 398 Euro kostet….

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TEST: SEVENFRIDAY S1 / 01

Samstag, September 09, 2017

Seit 2012 ist SEVENFRIDAY das Enfant Terrible in der Uhrenbranche. Mit mutigen Designs erobert die Marke Freunde rund um die Erde. Der Hauptsitz ist in Zürich, die Uhren tragen allerdings nicht das Swiss Made-Signet. Die Gestaltung erfolgt in Bienne, 700 Händler in 90 Ländern bringen die Uhren unter die Leute. Im Test zeigt die SEVENFRIDAY S1/01, was hinter dem Newcomer steckt!

Mit 47,6 Millimetern Breite und 47 Millimetern Kantenlänge setzt die Uhr im Tonneau- bzw. TV-Screen-Look auch ein deutliches Zeichen. Nicht nur in der Hand, auch am Arm ist die Uhr mächtig und gewichtig. Der Tragekomfort ist daher auch nicht wirklich hervorragend. Das Lederband ist dick gepolstert und daher recht steif, das hohe Gehäuse ist zwar schön abgerundet, aber dennoch massiv zu tragen.

Das Gehäuse wird umgeben von einem transparenten Korpus aus Nylon, der allerdings keine tragende Funktion hat, dafür aber einen Einblick in die Verschraubung der Lünette aus poliertem Edelstahl gibt. Das Material ist recycelbar – kein wichtiges Detail, aber für den Hersteller offenbar von entscheidender Bedeutung. Vier Schrauben sichern den Glasrand mit dem eingepressten entspiegelten und gehärtetem Mineralglas, weitere vier Schrauben sichern den Boden. Es gibt kein Sichtfenster auf das Uhrwerk – dafür aber eine eingelegte Plakette mit der Weltkarte und Markierungen für alle Orte, an denen die Uhr designt, gebaut oder wo das Werk herkommt. Die Plakette birgt zudem einen NFC-Chip, der über eine Android-App mit einem Smartphone verbunden werden kann. Damit kann die Uhr bei SEVENFRIDAY registriert werden. Wer also eine SEVENFRIDAY kauft, kann sich so sicher sein, eine echte Uhr zu haben – vorausgesetzt, er nutzt kein Apple iPhone, denn damit ist die Funktion nicht möglich…

Der geschlossene Boden fällt mit den sauberen und außergewöhnlichen Gravuren auf, während das Uhrwerk verborgen bleibt. Denn – ganz profan – birgt das futuristische Gehäuse ein Citizen-Miyota 82S5. Das japanische Werk basiert auf der erprobten Werkefamilie 82xx, die noch aus den 1970er Jahren stammt. Um die Optik ein wenig aufzuwerten, trägt das Werk zumindest Genfer Streifenschliff und einen skelettierten Rotor. Das Uhrwerk ist weder High-End noch besonders ganggenau. Das bestätigt auch die Zeitwaage: Extreme Lagendifferenzen lassen die Gangwerte tanzen. Mit dem Zifferblatt nach oben und Vollaufzug der Zugfeder läuft die Uhr fast 20 Sekunden vor, mit dem Zifferblatt nach unten läuft es genauer – mit plus 5 Sekunden / 24 Stunden. Auffallend ist der massive Einbruch der Amplitude von 293 Grad mit Zifferblatt oben auf 272 Grad mit Zifferblatt unten. In hängenden Lagen streut die Uhr noch mehr – die Schwingungsweite bricht auf 258 Grad ein, während die Abweichung minus 2 Sekunden erreicht. Das sind Gangwerte, die so in einer Preisklasse von über 1.000 Euro nicht akzeptabel sind.

Zudem stellt sich die Frage nach der Wertigkeit: Als einzelnes Werk kostet das Miyota 82S5 weniger als 50 US-Dollar. Beim Öffnen des Bodens fällt zudem sofort der Werkhaltering aus Plastik auf – kein besonders wertiges Detail. Zwar sind Gehäuse, Zifferblatt und Zeiger durchaus sauber verarbeitet, im Detail sind allerdings kleine Unsauberkeiten zu finden. So sitzt beispielsweise der nachleuchtende Stundenindex auf drei Uhr schief. Apropos Zifferblatt: Das mehrschichtige Kunstwerk gehört zu den absoluten Schokoladenseiten der Seven Friday. Die Ablesbarkeit hingegen könnte besser sein – erstaunlicherweise ist die Nachtablesbarkeit präziser als jene bei Tag. Die Superluminova-Beschichtung lässt die richtigen Informationen in den Vordergrund treten.

Watchthusiast-Fazit: Tja. Eine wirklich interessante Uhr, bei der aber zahlreiche Details nicht in die Preisklasse jenseits von 1.000 Euro passen. Ein Mineralglas, das Miyota-Automatikwerk und der Plastikring wollen ebenso wie die Gangwerte nicht gefallen. Im Vergleich dazu bietet die Gorilla Fastback innovativere Gehäusematerialien und ein Miyota-Werk zu einem Preis von unter 1.000 Franken. Die SEVENFRIDAY S1/01 st preislich sehr selbstbewusst, ohne dafür über das Image hinaus wirklichen Gegenwert zu bieten. Das ist schade, denn ein Saphirglas und ein Werkhaltering aus Metall wären leicht umzusetzen. Die Uhrwerke könnten genauer geprüft und reguliert werden, um den Lagenschwankungen und unregelmäßigen Amplituden Herr zu werden. Es ist noch Luft bei der „Sieben Freitag“ – apropos, der Name? Die Woche hat sieben Tage, und am Freitag ist die Freude am größten!?

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REPLICA-DEALER: WER HANDELT MIT DEN FÄLSCHUNGEN?

Samstag, September 09, 2017

In der Welt der Replica-Uhren gibt es etliche Anbieter, die wahlweise auf der Straße, an Stränden oder aber im Internet die Ware anbieten. In den Internet-Foren, in denen sich Käufer und Sammler von gefälschten Uhren austauschen, gibt es daher eine Kategorie für „Trusted Dealer“. Bei denen kann man sich sicher sein, das statt einem Paket mit einem Ziegelstein auch tatsächlich eine Uhr ankommt – und im besten Fall sogar eine, die überprüft wurde und gut läuft.

Ryan hat seit Jahren diesen Status, und genießt daher das Vertrauen von zahlreichen Uhrenkäufern rund um den Globus. Allerdings – er muss stets auf der Hut sein, denn jederzeit können die Behörden seinen Handel aus China unterbinden und seine Ware beschlagnahmen. Mit einem dichten Sicherheitsnetz und einem notfalls sehr mobilen Office-Equipment kann Ryan allerdings schnell sein Lokal wechseln.

Neben einem Gespräch geben einige Bilder auch Einblick in das Büro eines Uhrenhändlers, dessen Ware berühmte eidgenössische Namen trägt, ohne je in der Schweiz gewesen zu sein.

Ryan ist gebürtig aus Hongkong, und Ryan ist natürlich nicht der richtige Name. Viele Menschen aus China suchen sich im Laufe der Schulbildung bereits englische Namen, einerseits als Teil der Ausbildung, und zum anderen um Kommunikation mit anderen Nationalitäten zu erleichtern. Im Alter von 25 kam bei ihm das Interesse für noble Uhren auf, allerdings schreckten ihn die Preisschilder in den Boutiquen Hongkongs ab. Und da in China nahezu alles gefälscht wird – und Uhren zu den Klassikern zählen – fand er sich schnell wieder in einem Angebot von unterschiedlichsten Luxusuhren der verschiedenen Qualitätsklassen. Seine erste gefälschte Uhr war eine Rolex Explorer II Ref. 16570 mit schwarzem Zifferblatt.

Schnell bot für Ryan das private Hobby enge Kontakte zu einigen der Hersteller, die geographisch in einer Zone Chinas in nächster Nähe liegen. Die Wirtschaft des Landes ist in Branchen je Region eingeteilt – historisch bedingt – und rund um die Stadt Shenzhen in der Guangdong Provinz sitzt die Uhrenindustrie. Die Hersteller, mit denen Ryan eng arbeitet, sind die Fabriken MK, JF und ZF (siehe auch diesen Artikel). Für Ryan ist bei diesen Fabriken vor allem eine Tatsache vertrauensbildend: Zum Nachbau der Uhren werden die Originale eingekauft, zerlegt und vermessen. Andere Hersteller verlassen sich auf Katalog- und Internetbilder, was schnell zu Abweichungen in den Maßen, Gewichten und Farben führen kann. Vor zehn Jahren schließlich übernahm Ryan die Funktion eines Händlers und genießt seitdem mit seinem Internetshop weltweite Bekanntheit in der Replika-Szene.

Oftmals war bei den Herstellern der gefälschten Uhren der After-Sales-Service mangelhaft – oder einfach nicht vorhanden. Die drei genannten Fabriken nehmen allerdings auch Wartung und Garantieleistungen an den Uhren vor – bei Kunden aus Übersee ist allerdings stets das Zollrisiko gegeben.

Als Händler steht Ryan auch als Bindeglied zwischen den Herstellern und Kunden – und dementsprechend nimmt er auch Einfluss auf die Herstellung, Qualitätskontrolle und Retourenquote.

„Ich bin ein echter Uhren-Enthusiast. Ich mag es, alle Details der Modelle zu studieren, und ich liebe es, ein eigenes Projekt für eine Frankenwatch zu starten (Frankenwatch: gefälschte und originale Teile werden zu einer sehr authentischen Uhr zusammengebaut. – Red.). Dadurch habe ich auch immer die Position des Uhrenkäufers im Kopf. Als Käufer verstehe ich klar, was der Kunde möchte, wovor er Sorgen hat. Meine Kunden teilen diese Gedanken mit mir. Die größte Sorge ist es, für einige hundert Dollar eine Uhr aus einem fernen Land zu kaufen, ohne das diese je ankommt. Ich bin sehr stolz darauf, das noch keiner meiner Kunden zahlen musste und dann keine Ware erhalten hat. Selbst in den Fällen, wo der Zoll eine Uhr einbehalten oder der Kurier Ware verloren hat, erstatte ich meinen Kunden das Geld oder sende eine Ersatzlieferung. Es ist wichtig, das immer Ware ankommt, wenn jemand bei mir bestellt – egal, ob der Zoll das Problem ist, oder der Kurierdienst.“

Für europäische Länder nutzen die Händler mittlerweile das Triangle Shipping, bei dem die Uhr über ein EU-Land mit geringerer Zollschwelle eingeführt und durch einen Mittelsmann weiterversendet wird.

Als Bestandteil des Services von Ryan hat er ein Versandsystem entwickelt, das vor allem das Zollrisiko bei amerikanischen Kunden extrem minimiert. Das allerdings bleibt ein Geheimnis des Dealers – der Erfolg liegt aber auf der Hand: Die Statistiken über zollamtlich beschlagnahmte Uhren sind sehr niedrig, das System scheint also sehr effektiv zu sein.

Das Dasein als Händler von gefälschten Luxusuhren kennt allerdings auch Nachteile: Ryan nennt hier vor allem die Probleme mit den Herstellern, was mangelhafte Qualitätskontrolle angeht. Sämtliche Uhren, die auf Lager liegen, werden getestet – und entsprechen dann möglicherweise nicht den Standards, die Ryan für seine Kunden anwendet. In dem Fall muss die Uhr mit dem Hersteller ausgetauscht werden – bis zu mehreren Anläufen, ehe das Modell fehlerlos ist. Das wiederum bedeutet, den Endkunden eine Weile vertrösten zu müssen – und das ist ebenso kritisch, wenn es um die Zufriedenheit geht wie eine fehlerlose Uhr.

Mit drei Uhrmachern, die für Ryan arbeiten, kann allerdings auch einiges repariert werden. Diese Uhrmacher betreiben eigene Ateliers, stehen also nicht auf Ryans Payroll, wenn er sie nicht braucht. Allerdings werden alle Orders auch von Ryan persönlich überprüft.

Ein wesentliches Problem für die Händler ist die chinesische Regierung, die in den vergangenen Jahren weit aggressiver begonnen hat, gegen die Fälscherindustrie vorzugehen. Sowohl Fabriken wie auch Händler werden dementsprechend überwacht, durchsucht und geschlossen. Laut Ryan nimmt das von Tag zu Tag zu. Für diesen Fall ist die Lagerhaltung klein und verteilt, und mehr als 300 Uhren hat Ryan nicht auf Lager. Zum Vorteil der Händler, die mit höheren Qualitätsstufen und ohne Ladenlokal oder Marktstand arbeiten, beginnt die Polizei normal bei den offensichtlichen Verkäufern auf Märkten, in der Straße oder in Einkaufszentren. Händler mit privateren Büros haben dann im Regelfall ausreichend Zeit, alles zu verpacken und den Ort zu wechseln.

Seit Ryan sein Geschäft betreibt, wurde er noch nie festgenommen, auch keiner seiner Angestellten. Der Druck jedoch steigt, da die Regierung mit wachsender Härte gegen den Markt mit Fälschungen vorgeht. Bisher war es zumindest nicht nötig, die Polizei zu bestechen.

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UHR VERKAUFEN: CHRONEXT IM TEST

Samstag, September 09, 2017

Fast jeder wünscht sich manchmal eine neue Liebe – am Handgelenk natürlich. Sofern man nicht familiäre Bande mit den Rockefellers pflegt, wird für den Neuzugang wohl eine alte Bekannte gehen müssen. Für den Verkauf bieten sich einige Plattformen – angefangen von eBay, Chrono24 oder das Auktionshaus Antiquorum. Massiv in Werbung investiert Chronext, ein Startup aus Köln. Geworben wird mit einem Prozess, der „Schnell und sicher mit Service und Garantie“ zum Erfolg führt. Das wollte ich doch direkt selber testen! Chronext, von Uhrenliebhabern gegründet, kauft Uhren an, sorgt für einen Unterhalts-und Reinigungs-Service an den Modellen und verkauft sie wieder über den eigenen Marktplatz. Wer seine Uhr an Chronext verkaufen möchte, kann die Informationen zu dem Zeitmesser mit einigen Bildern zunächst über ein Online-Formular eingeben. Danach erfolgt ein Angebot per E-Mail, das einen Kommissions-Preis und einen Preis zum sofortigen Verkauf an Chronext nennt. Ist der Verkäufer einverstanden, wird die Uhr über einen Versanddienstleister beim Verkäufer abgeholt und bei Chronext auf Echtheit und Zustand überprüft. Im Anschluss wird der Betrag überwiesen, der Deal ist gemacht.

Chronext verfügt über eigene Uhrmacher, die sich um die Aufbereitung der Uhren kümmern und auch die Echtheitskontrolle vornehmen.

Für den Selbsttest griff ich auf einen Vertreter aus meiner Sammlung zurück, der unter Vintage fällt, aber auch sehr selten ist: Die IWC Ingenieur 500.000 A/m, eines der raren Modelle von IWC. Weniger als 2.000 Stück wurden von dieser speziellen, extrem gegen Magnetfelder geschützten Uhr, zwischen 1989 und 1993 gebaut. Meine Uhr ist komplett überholt, optisch nahezu ungetragen, und bekam bei einem Service kürzlich durch IWC ein neues Zifferblatt aus altem Lagerbestand, neue Zeiger, einen kompletten Dichtsatz und selbstverständlich eine neue Krone sowie ein weiteres Armbandglied. Der Ersatz des Zifferblatts und der Zeiger waren aufgrund der bröselnden Tritium-Leuchtmasse nötig geworden.

Das erste Versprechen – nämlich ein Angebot innerhalb von 48 Stunden – kommt nicht zustande. Es dauert doch drei Tage, ehe eine Reaktion erfolgt. Und diese fällt überraschend aus. Für die Uhr, die weder einen Service braucht, noch deutliche Tragespuren hat (das war auf den Bildern ersichtlich), wurde ein Kommissions-Verkaufspreis von 2.750 Euro angegeben. Das entspricht tatsächlich einem fairen Marktpreis.

Das macht eine Differenz von satten 70 Prozent Abzug zum Kommissionspreis – also dem ermittelten erzielbaren Marktpreis. Das ist ein starkes Stück – selbst wenn zu bedenken ist, das die Uhr aktuell nicht zu den begehrtesten Modellen der Sammlerwelt gehört. Allerdings wurde über das Online-Formular angegeben, das kürzlich erst der große Service war – damit also keine wesentlichen Investitionen fällig wären, um die Uhr weiter zu handeln. Mein ganz persönliches Fazit: Jeder Gebrauchtuhrenhändler in meiner Umgebung hat mehr geboten als Chronext, und das sogar bar in meine Hand. Die Spanne der freiwilligen Erstgebote ohne Handeln reichte von 1.100 Euro (Frankfurt) bis zu 1.500 Euro (Wiesbadener Aufkäufer). Insofern muss die Not mindestens ebenso groß sein wie die Bequemlichkeit. Bei einer begehrten Rolex mag das bereits ganz anders aussehen, aber unter dem Strich war ich von diesem Angebot nur eines: enttäuscht.Eine Rolex ist immer ein Klassiker, eine Daytona noch mehr. Die Krönung aber ist eine Uhr, die „Daytona Paul Newman“ heißt und auch an eben diesem Handgelenk getragen wurde. Für einen Uhrensammler kann der Traum jetzt wahr werden – denn die ehemalige Uhr von Schauspieler und Rennfahrer Paul Newman kommt unter den Hammer.

Die Rolex Daytona Referenz 6239 mit Exotic Dial befand sich in den Händen von James Cox, der mit Paul Newmans Tochter Nell befreundet war. Während eines Besuches fragte der Schwiegervater in spe nach der Uhrzeit, woraufhin Cox erklärte, keine Uhr zu haben. Mit den Worten „Hier, dann nimm diese. Wenn Du sie aufziehst, sagt sie ganz präzise die Uhrzeit“ gab Newman die Uhr an James Cox. Auch nach ihrer Trennung blieben Nell Newman und James enge Freunde. Die Rolex Daytona von Paul Newmann wird bei der Phillips-Auktion in New York am 26. Oktober 2017 zum Verkauf angeboten. Es ist die erste Uhrenauktion des bekannten Auktionshauses in der US-amerikanischen Metropole und sie könnte mit keiner größeren Sensation beginnen. Die Referenz 6239 zeichnen die unverschraubten Drücker und das unter Rolex-Fans als ‘Exotic Dial’ bekannte Zifferblatt aus. Paul Newman erhielt diese Uhr von seiner Frau Joanne Woodward im Jahr 1972, als der Schauspieler seine Karriere als Rennfahrer startete.

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